Eine aufregende Achterbahnfahrt hat der FC Viktoria Köln in der bisherigen Regionalliga-Spielzeit erleben müssen. Bis Mitte der Hinrunde führten die Domstadtkicker die Spielklasse an. Zeitweise sechs Punkte Vorsprung erspielten sich die Wollitz-Schützlinge. Plötzlich blieb der Erfolg aus und man verlor den Anschluss an die Tabellenführung. Auch die Viktoria handelte nach den Gesetzen des Fußball-Geschäftes und entließ den erfolglosen Coach Claus-Dieter Wollitz. Zur Winterpause ging man nun mit sechs Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Rot-Weiß Essen. Mit einer gezielten Vorbereitung und Transfers soll das Comeback im Aufstiegskampf gelingen. 4-liga.com-Reporter Henning Klefisch analysiert die bisherige Hinrunde und nennt die Perspektive für die Rückserie.

Optimaler Saisonstart für den FC Viktoria Köln

Die Zahlen im Torverhältnis sind auch weiterhin eines Aufstiegskandidaten würdig. 36 erzielte Treffer bei 18 Gegentoren sind eine starke Bilanz des FC Viktoria. Aus 19 Viertliga-Spielen hat man neun Siege bei je fünf Remis und Niederlagen holen können. Der sportliche Trend spricht dagegen eine deutlich andere Sprache. Bei einem schwachen Start aus der Winterpause droht, dass das Mittelfeld den rechtsrheinischen Verein aus Köln-Höhenberg schlucken wird. Die Teams SC Rot-Weiß Oberhausen (31 Punkte) und die beiden ostwestfälischen Kontrahenten SC Verl und der SC Wiedenbrück 2000 (jeweils 30 Zähler) stehen nur hauchdünn dahinter. Nun will die Viktoria möglichst schnell wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Der Start in diese Spielzeit verlief für den FC Viktoria prächtig, denn aus den ersten sechs Partien wurden die Maximalausbeute von 18 Zählern geholt. Erst ein Remis gegen den KFC Uerdingen am nachgeholten dritten Spieltag beendete diese tolle Serie. Auch gegen Schlusslicht FC Hennef 05 durfte man in der achten Runde das Gefühl eines Sieges auskosten. Mit 3:1 wurde der Aufsteiger eindeutig besiegt.

Auswärtspleite in Essen leitet Negativserie ein

Mit der 1:2-Auswärtsniederlage beim Aufstiegskonkurrenten RW Essen setzte eine fast schon unheimliche Negativserie ein. Aus den folgenden zehn Partien gelangen nur zwei Siege. Zum einen der 3:1-Heimsieg über die U23-Mannschaft von Fortuna Düsseldorf in der zehnten Runde. Dazu gesellte sich im letzten Spiel vor der Winterpause gegen den FC Schalke 04 II ein knapper 1:0-Sieg. Dazwischen waren Punkteteilungen das Höchste der Gefühle. Neben vier Unentschieden gegen den Stadtrivalen 1. FC Köln II (1:1), die Sportfreunde Lotte (1:1), den VfL Bochum II (0:0) und den FC Kray (1:1) gab es auch einige schmerzhafte Niederlagen zu verkraften. Beim SC Wiedenbrück 2000 verlor man knapp mit 2:3. Einen Spieltag später folgte eine 0:1-Niederlage im Derby gegen Alemannia Aachen. Jeweils 1:2-Niederlagen kassierte man gegen Oberhausen und Mönchengladbach II.

Fatih Candan als verlässlicher Torjäger

Was die Qualität und Quantität des Kaders betrifft, muss eindeutig konstatiert werden, dass der FC Viktoria Köln absoluten Aufstiegsansprüchen genügen kann. Im Tor steht mit Nico-Stephano Pellatz der ehemalige Keeper von Hertha BSC, der in seinen 19 Saisonspielen meist überzeugen konnte. Auch die Defensive steht für ein gehöriges Maß an Erfahrung, denn Markus Brzenska, Andreas Schäfer und auch Daniel Reiche haben bereits höherklassig spielen können. Auch die etwas jüngeren Patrick Koronkiewicz, Jannik Löhden und Sebastian Spinrath haben ihr Potential im bisherigen Saisonverlauf bereits unter Beweis stellen können. Im Mittelfeld überstrahlt der alles überragende Mike Wunderlich, der mit zehn Treffern in 19 Partien auf sich aufmerksam machen konnte. Die zweitbesten Torschützen aus diesem Mannschaftsteil haben jeweils zwei Treffer. So sind dies Lukas Nottbeck und Silvio Pagano. Der Deutsch-Italiener Pagano hat in sechs Partien zweifach treffen können. Eine wahrlich starke Bilanz für den Kreativkünstler. Im Sturm hat vor allem Fatih Candan voll und ganz überzeugen können. Elf Tore in 15 Partien sind eine ausgesprochen starke Bilanz. Jerome Assauer ist der einzige Angreifer, der sich ebenfalls in die Torschützenliste eintragen konnte. Er traf fünfmal in 13 Partien. Bei den restlichen fünf Offensivkickern steht die Null in der Kategorie Tore.

Bewegte Trainerkarriere von Kaczmarek

Der neue Trainer Kaczmarek wird aus den starken Einzelspielern eine gute Mannschaft formen müssen, damit der Erfolg zur Viktoria wieder zurückkehren kann. Erst 30 Jahre alt ist Kaczmarek, der nun die anspruchsvolle Aufgabe bewältigen muss. Auf der eigenen Homepage „www.viktoria1904.de“ steht folgendes zum neuen Hoffnungsträger, der mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2016 ausgestattet worden ist: „2009 war Kaczmarek schon bei Viktoria Köln und trainierte damals unsere U19 recht erfolgreich. Dann führte ihn sein Weg nach Bonn, wo er unter anderem den Bonner SC und auch die U19 der Bonner trainierte und diese dann in die Bundesliga West brachte! Gleichzeitig übernahm er damals auch den Chef-Trainer-Posten beim BSC. Durch seine Kontakte in die USA bekam er die Chance, mit Bob Bradley als Chef die ägyptische Nationalmannschaft als Co-Trainer zwei Jahre zu trainieren. Im März diesen Jahres (2014) ging er dann mit Bob Bradley nach Norwegen und trainierte dort als Co-Trainer in Oslo den Vorstadtclub Stabaek IF, der in der ersten Norwegischen Liga spielt.“

Optimale Bedingungen im Wintertrainingslager

Die Bedingungen in der kommenden Wintervorbereitung sind gewaltig, denn genauso wie Bundesligist und Europa League-Starter Borussia Mönchengladbach wird der Viertligist im edlen „Maxx Royal“ einchecken. Im Trainingslager an der türkischen Riviera wird der Tabellenvierte der Regionalliga West in einem der „100 besten Hotels der Welt“ unterkommen. Ausreden über eine schlechte Vorbereitung wird vom FC Viktoria Köln sicherlich nicht geben.

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